XSSMMDLGXL

Leistungen

Late-Talker-Therapie

Melanie Watermeyer zeigt einem Jungen ein Therapiebuch

Als Late Talker - also Spätsprecher - werden in der Fachliteraur Kinder bezeichnet, die im Alter von 24 Monaten weniger als 50 unterschiedliche Wörter verwenden und/oder noch keine Zweiwortsätze bilden können (z.B. Schlesiger 2009). Einige Kinder holen diesen Rückstand bis zum 3. Geburtstag auf, bei anderen besteht die Verzögerung darüber hinaus fort. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben.

Im persönlichen Gespräch mit Ihnen und in Zusammenarbeit mit Ihrer/m KinderärztIn und ggf. anderen FachärztInnen wird versucht, den Ursachen des verspäteten Sprechbeginns auf den Grund zu gehen und diese so weit wie möglich zu beheben bzw. die Voraussetzungen für die Sprachentwicklung Ihres Kindes zu optimieren. Zudem erhalten Sie gezielte Hilfen für einen sprachförderlichen Umgang mit Ihrem Kind im Alltag.

Je nach Alter und genauem Sprachentwicklungsstand wird Ihr Kind auch direkt behandelt – mit dem Ziel, Entwicklungsprozesse zur Erweiterung des Wortschatzes und der Fähigkeit der Wortkombination auszulösen. Dabei wird die Sprachentwicklung Ihres Kindes fortlaufend beobachtet und in den sich ergebenden Bereichen individuell unterstützt.

Aussprachetherapie

Mädchen spielt mit einer Filzbiene

Aussprachestörungen können unterschiedlichen Ursachen haben. So handelt es sich beim „Lispeln“ um eine reine Artikulationsstörung. Bei systematischen Ersetzungen von Lauten, z.B. K/G durch T/D („Tinderdarten“) oder R durch H („Holler“) dagegen liegt die Ursache meist in der Sprachverarbeitung – man spricht hier von phonologischen Verzögerungen oder Störungen (Fox 2004). Bei starker Unverständlichkeit mit wechselnden Lautveränderungen kann auch eine Störung der motorischen Planung und Programmierung vorliegen – eine sogenannte verbale Entwicklungsdyspraxie (Schulte-Mäter 2007, 2016).

Mit Hilfe einer detaillierten Diagnostik wird die individuelle Problematik Ihres Kindes genau analysiert, um die nachfolgende Behandlung entwicklungslogisch und gezielt planen zu können.

Für jede Störungsebene ist eine spezifische Therapie notwendig, daher ist eine differenzierte Vorgehensweise entscheidend für den Erfolg der Behandlung. Die einzelnen Therapieschritte werden in altersangepasste Spiele oder kindgerechte Übungen verpackt, um die Behandlung für Ihr Kind interessant und motivierend zu gestalten und den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen.

Wortschatztherapie

Obst aus Filz als Therapiematerial

Einschränkungen des Wortschatzes - auch lexikalische Störungen genannt - können den Wortschatzumfang, die Vernetzung der einzelnen Wörter oder auch den Wortzugriff betreffen. Bei einer Einschränkung des Wortschatzumfangs fehlen dem Kind altersangemessene spezifische Begriffe und es greift stattdessen auf unspezifische Wörter wie „machen“, „das da“, „so“ oder auch begleitende Gesten zurück. Häufig haben die Kinder auch Schwierigkeiten, Wörter richtig miteinander in Verbindung zu bringen, z.B. Ober- und Unterbegriffe zu erkennen, und die Bedeutung der Wörter genau voneinander abzugrenzen. Auch Wortfindungsstörungen sind möglich, d.h. den Kindern fallen eigentlich bekannte Wörter nicht schnell genug ein, sie müssen länger überlegen oder es kommt ein lautlich oder bedeutungsmäßig ähnliches Wort heraus, z.B. „belustlos“ statt „bewusstlos“ (Kauschke 2012) oder „Löffel“ statt „Gabel“.

Um die Behandlung auf die individuellen Schwierigkeiten des Kindes ausrichten zu können, werden die einzelnen Fähigkeiten zunächst diagnostisch genau untersucht.

Je nach Störungsschwerpunkt erhält Ihr Kind dann gezielte Unterstützung in den relevanten Bereichen. Dabei werden die jeweiligen Inhalte mit ansprechendem Material kindgerecht und spielerisch transportiert, so dass die Neugier Ihres Kindes geweckt wird und die Therapie Spaß macht.

Grammatiktherapie

Farbige Holzautos als Therapiematerial

Störungen des Grammatikerwerbs – sogenannte Dysgrammatismen – können die Wortbildung und/oder den Satzbau betreffen. Eine Wortbildungsstörung zeigt sich z.B. in fehlenden Vorsilben („Ich habe Eis gessen.“), fehlender oder inkorrekter Beugung der Verben („Du Eis essen …“), in nicht korrekter Verwendung von Artikeln, z.B. für den Dativ („Das gehört ihn.“ / „Ich spiele mit die Katze.“) oder fehlerhaften Pluralendungen („die Vogels“, „die Hause“). Bei Satzbaustörungen kommt es zu einer fehlerhaften Anordnung der Wörter im Satz („Ich gerne Eis esse.“), oft auch zu einer reduzierten Komplexität der Sätze, d.h. die Kinder bilden nur sehr einfache kurze Sätze und haben Schwierigkeiten, komplexere Sachverhalte altersgemäß auszudrücken.

Zur Beurteilung des Grammatik-Entwicklungsstandes wird zum Einen die Spontansprache des Kindes analysiert, zum Anderen stehen spezifische Tests zur Überprüfung der einzelnen Bereiche zur Verfügung.

Auf Basis der Diagnostikergebnisse kann dann eine individuelle Therapie geplant werden. Dabei werden Ihrem Kind die Grammatikregeln altersangepasst auf spielerische Weise vermittelt und die Übertragung des neu erworbenen Wissens in die Spontansprache in kindgerechten Übungen begleitet.

AVWS-Therapie / Training der phonologischen Bewusstheit

Karten und Buchstabenwürfel als Therapiematerial

Mit dem Begriff phonologische Bewusstheit bezeichnet man die Fähigkeit, sich mit den formalen Eigenschaften der gesprochenen Sprache auseinanderzusetzen, also Wortgrenzen zu erfassen, zu reimen, Silbenrhythmen wahrzunehmen und (An-)Laute zu erkennen. Die phonologische Bewusstheit entwickelt sich normalerweise ab dem Vorschulalter und ist eine wichtige Voraussetzung für den Schriftspracherwerb, der mit der Einschulung beginnt.

Einschränkungen in diesem Bereich sind häufig die Folge audtiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS). Sie können den Schriftspracherwerb stark beeinträchtigen und unbehandelt zu Lese- und Rechtschreibstörungen führen.

Zur Erfassung des Entwicklungsstandes der phonologischen Bewusstheit von Kindern stehen verschiedene Tests zur Verfügung.

Auf Basis der Ergebnisse kann eine individuelle Therapie zur Verbesserung dieser wichtigen Fähigkeit entworfen werden. Dabei wird der bewusste Umgang mit Wörtern, Reimen, Silben und Lauten spielerisch erarbeitet und eingeübt und so eine Basis für den darauf aufbauenden Erwerb von Lese- und Rechtschreibkompetenzen geschaffen.

Myofunktionelle Therapie

Spiegel mit Material zur myofunktionellen Therapie

Myofunktionelle Störungen oder orofaziale Dysfunktionen sind Muskelfunktionsstörungen im Gesichtsbereich. Sie zeigen sich u.a durch eine dauerhafte Mundatmung anstelle der normalen Nasenatmung, meist verbunden mit herabgesetzter Grundspannung und Kraft der Gesichtsmuskulatur, z.T. auch abweichender Muskelaktivität beim Schlucken. Diese Abweichungen von der normalen Muskelfunktionalität können die Zahnstellung, die Gesichtsentwicklung und z.T. auch die Artikulationsdeutlichkeit beeinträchtigen.

In Zusammenarbeit mit KieferorthopädInnen und HNO-ÄrztInnen sowie mittels einer ausführlichen Anamnese und Diagnostik werden verursachende Faktoren und die genaue Art der Einschränkung analysiert und passgenaue therapeutische Maßnamen geplant.

Die myofunktionelle Therapie besteht in einem spielerischen Training der Gesichtsmuskulatur mittels verschiedener Übungen und mit motivierenden Hilfsmitteln. Bei dieser Behandlung ist die häusliche Mitarbeit von besonderer Bedeutung, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.

Nachbehandlung bei Frenotomie

Melanie Watermeyer und Mädchen schauen in einen Spiegel

Frenotomie ist der Fachbegriff für die chirurgische Durchtrennung des Zungenbändchens, das die Zungenunterseite mit dem Mundboden verbindet. Ist das Zungenbändchen stark verkürzt, kann dies zu erheblichen Bewegungseinschränkungen der Zunge führen, wodurch das Kauen und Schlucken (auch das Stillen bei Säuglingen) sowie die Artikulation mitunter stark beeinträchtigt sein können. In diesem Fall kann eine kieferchirurgische Operation notwendig werden.

Nach einer solchen Operation ist es wichtig, das Gewebe zu dehnen, ggf. zu massieren und die Muskelfunktion der Zunge aufzubauen, um ein zufriendenstellendes Ergebnis zu erzielen. Wie bei jeder Muskelfunktionstherapie ist auch hier die häusliche Mitarbeit entscheidend für den Behandlungserfolg.

Je nach Ausprägung der Einschränkung kann im Anschluss auch eine Artikulationstherapie notwendig sein, mit deren Hilfe die ggf. zuvor kaum möglichen Artikulationsbewegungen für die einzelnen Laute erarbeitet und gefestigt werden. Auch hier werden die Therapieinhalte spielerisch verpackt und kindgerecht vermittelt.

Kinder-Stimmtherapie

Zwei Puppen, ein Kind flüstert einer Erwachsenen etwas zu

Häufige Symptome einer kindliche Stimmstörung sind Heiserkeit, Stimmaussetzer, nachlassende stimmliche Kraft und/oder ein monotoner Stimmklang. Manchmal werden von ärztlicher Seite bereits organische Veränderungen in Form von Knötchen an den Stimmlippen diagnostiziert – Zeichen einer deutlichen Überbelastung bei der Stimmgebung.

Nach einer ausführlichen Anamnese und Befunderhebung in Zusammenarbeit mit der HNO-Ärztin / dem HNO-Arzt erarbeiten wir gemeinsam erste Sofortmaßnahmen, um die stimmliche Belastung für Ihr Kind im Alltag zu verringern.

Auch in der direkten therapeutischen Arbeit mit dem Kind wird ein stimmschonendes Verhalten in Alltagssituationen thematisiert. Mittels spezifischer Übungen - oft unter Einbezug des gesamt Körpers - wird zudem eine natürliche, schonende Stimmgebung erarbeitet. Je nach Ausgangslage kommen auch kindgerechte Entspannungsverfahren zum Einsatz.

HörMal! Vorschulkurse

Kinderhände übereinander

Zur Vorbereitung auf die Einschulung biete ich für Vorschulkinder in Kitas oder für Selbstzahler in meiner Praxis Vorschulkurse in Kleingruppen an. Ziel der Kurse ist die Förderung der phonologischen Bewusstheit als Vorausläuferfähigkeit für einen erfolgreichen Einstieg in den Schriftspracherwerb.

Unter phonologischer Bewusstheit versteht man die Fähigkeit, sich mit den formalen Eigenschaften der gesprochenen Sprache auseinanderzusetzen. Dabei spielen verschiedene lautsprachliche Einheiten wie Wörter, Silben, Reime und Laute eine Rolle. Eine gut entwickelte phonologische Bewusstheit ist eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Start in den Schriftspracherwerb. Kinder, die zum Zeitpunkt der Einschulung bereits wissen, was ein Wort ist und wie man Wörter in Silben zergliedert, die Reime wahrnehmen und Anlaute erkennen können, sind optimal vorbereitet für das Erlernen von Buchstaben, den Umgang mit der Anlauttabelle, das Zusammensetzen von Wörtern und das Erkennen von wiederkehrenden Silben beim Lesen.

Der HörMal! Vorschulkurs bringt Kindern im Vorschulalter die verschiedenen Stufen der phonologischen Bewusstheit spielerisch näher: Zusammen entdecken wir Wörter in Sätzen, vergleichen Wortlängen, klatschen und hüpfen im Rhythmus der Silben, (er-)finden Reime und machen erste Erfahrungen mit Anlauten und vielleicht auch schon einigen Buchstaben. Beim Sprechzeichnen wird nebenbei die Feinmotorik gefördert und auch Konzentration und Aufmerksamkeit werden geschult. Insgesamt zielt der Kurs darauf ab, Interesse und Spaß am Umgang mit Sprache und Vorfreude auf das Lesen- und Schreibenlernen zu wecken. Die Anzahl der Kurseinheiten ist variabel und kann dem spezifischen Bedarf angepasst werden. Der Kurs ist auf fünf bis sechs Kinder pro Gruppe ausgelegt. Eine Kurseinheit umfasst 45 Minuten. Optional biete ich während der Kurslaufzeit einen Elternabend zum Thema an.